Hypancistrus seideli L-333

Königstiger-Harnischwels – Hypancistrus seideli (L-333)

Hypancistrus seideli (L-333; „King Tiger“) ist eine variabel gezeichnete Xingu-Form aus Pará, Brasilien. Die aktuelle Revision fasst mehrere bekannte Xingu-L-Nummern – u. a. L-66, L-236, L-287, L-333, L-399, L-400 und LDA-69 – zu dieser Art zusammen. Typisch sind helle, labyrinthartige Linien/Bänder auf dunklem Grund; Jungtiere wirken oft kontrastreicher.

Größe & Erscheinungsbild

Adulte Gesamtlänge meist 12–15 cm (≈ 11–13 cm SL). Flacher, kräftiger Habitus; breite Kopfpartie; große Rücken-/Brustflossen. Zeichnungsvariabilität von feinen Vermikulationen bis zu breiteren Bändern; in den Flossen häufig parallele Linien. Von ähnlich gemusterten Arten (z. B. H. sp. „Queen Arabesque“ L-260) durch stärker bandartige Linien und andere Proportionen zu unterscheiden.

Natürlicher Lebensraum & Herkunft

Brasilien, Unterlauf des Rio Xingu (u. a. Volta Grande bis zur Mündung in den Amazonas). Klarwasser-Rapiden mit Fels-/Blocksubstrat, Platten und Spalten; mittlere bis starke Strömung und sehr hohe Sauerstoffsättigung. Saisonale Schwankungen in Wassertiefe/Strömung prägen Mikrohabitate.

Lebensweise & Sozialverhalten

Dämmerungsnah aktiv, tagsüber in engen Höhlen/Spalten. Innerartlich territorial um Unterstände; gegenüber passenden Beifischen friedlich. Nicht mit nah verwandten Xingu-Formen vergesellschaften, um Hybridisierung zu vermeiden.

Aquarienhaltung

Ab 100 cm Kantenlänge. Erforderlich sind sehr leistungsfähige Filterung, starke Belüftung und eine deutliche Strömung. Einrichtung: abgerundete Steine/Schiefer mit schmalen Röhren (innen ~30–40 mm), zusätzliche Wurzeln/Hölzer; fein gewaschener Sand oder glatter Feinkies. Große, regelmäßige Wasserwechsel (≥30–50 %/Woche).

Wasserparameter

• Temperatur: 26–30 °C
• pH-Wert: 5,5–7,5
• Härte: weich bis mittelhart

Ernährung

Überwiegend proteinbetonte Kost: feinkörnige Sinkspezialfutter (hoher Eiweißanteil), Frost-/Lebendfutter (z. B. Artemia, Cyclops) in kleinen Portionen; nur ergänzend pflanzliche Komponenten. Kein Algenfresser im engeren Sinn; stabile Biofilm-Oberflächen werden genutzt.

Besonderheiten & Aquarienwert

Höhlenlaicher (geschlossene, enge Röhren; Brutpflege durch das Männchen). Hoher O₂– und Hygieneanspruch, dafür robust bei passender Strömung und Wasserqualität. Die große Zeichnungsvariabilität innerhalb des Xingu-Verbreitungsraums erklärt frühere L-Nummern-Aufspaltungen.

• Maximale Größe: ca. 12–15 cm (TL)
• Herkunft: Brasilien, Unterlauf Rio Xingu (Volta Grande → Amazonas)
• Besonderheiten: variabler „Königstiger“-Formenkreis; strömungsliebender Spaltenbewohner; Höhlenbrüter